Pressemitteilung vom 6.5.2002

Rhein-Ruder-Marathon “One Europe – one race” – EUREGA 2002

Unter Rekordbeteiligung fand am Samstag die diesjährige Europäische Rheinregatta EUREGA statt. Als schnellstes Boot über die 100-Kilometer-Distanz traf DynaMix Bonn am Ziel in Bonn ein.

(Bonn, 6.5.02) 380 Ruderer in 76 Booten nahmen am Samstag die Herausforderung der Rhein-Regatta an – bisheriger Teilnehmer-Rekord bei dem schon im elften Jahr vom Bonner Ruder-Verein 1882 (BRV) veranstalteten Marathon. Dabei mussten die Ruderer bei dieser außergewöhnlichen Regatta nicht nur gegen Uhr und Konkurrenz kämpfen, sondern auch Wellen meistern, Schiffsverkehr berücksichtigen, den Tücken von Strömung und Untiefen trotzen und Dauerregen und Gegenwind ertragen. Viele “alte Hasen” und einige Rhein-Neulinge aus ganz Deutschland und Großbritannien ließen sich aber von den widrigen Bedingungen nicht schrecken.

 Als schnellstes von 25 Booten auf der 100-Kilometer-Strecke von der Loreley bis Bonn erreichte DynaMix Bonn in 5:20 Stunden das Ziel, eine seit Jahren erfolgreiche Renngemeinschaft aus BRV und BRG (Bonner Rudergesellschaft). Mit dieser Zeit übertrafen Barbara Gräf, Jessica Mertens, Christian Klandt, Gereon Max und Ted Drews zwar nicht – wie angestrebt – den ebenfalls von DynaMix gehaltenen Streckenrekord von 4:58 Stunden. Dennoch ein beachtliches Ergebnis bei den am Samstag herrschenden Wind-, Wetter- und Wasserbedingungen. Die anderen Favoriten auf der langen Strecke, ein Mixed-Boot aus Karlsruhe/Bonn und der Männer-Vierer aus Düsseldorf lagen nur zehn beziehungsweise 20 Minuten hinter den Siegern und lieferten DynaMix bis auf die letzten Meter ein spannendes Duell. “Es war schwierig heute, aber es hat Spaß gemacht”, kommentierte Ted Drews das Rennen.

Nicht nur Bonner Mannschaften heimsten Siege ein: Auf der kurzen 45-Kilometer-Strecke ab Neuwied fuhr die Männermannschaft des Osnabrücker Ruderverein nach zweieinhalb Stunden ins Ziel, der schnellste Frauenvierer kam aus Siegburg und der Preis in der Klasse Mindestalter 40 Jahre ging nach Köln. Auch auf der Distanz Neuwied – Bonn konnte der Rekort von 2:17 Stunden in diesem Jahr nicht getoppt werden.

Das Boot, das sich selbst als “Champagner-Klasse” definiert und versucht, dem Namen gerecht zu werden, kam nach 4:10 Stunden ins Ziel. Tapfer durchgehalten haben auch die elfjährigen Steuermänner Jonas und Johannes in den beiden “Familien-Vierern”. Denn außer vielen ambitionierten Ruderern zählt für andere einfach das “dabei Sein”.

“Ich freue mich sehr über die Rekord-Beteiligung bei der diesjährigen Eurega”, erklärte Regattaleiter Harald Epskamp vom BRV. “Das zeigt, dass sich unser außergewöhnlicher und ruderisch sehr anspruchsvolle Rhein-Marathon in der Regatta-Szene etabliert hat.” Schade sei, dass dieses Jahr von den bis dato sieben vertretenen europäischen Ländern lediglich die Briten an den Rhein gefunden hätten. “Die Oxforder in ihrer traditionellen Riemen-Klasse sind immer wieder ein besonderes Highlight der Eurega. Riemen auf 100 sehr bewegten Rhein-Kilometern statt auf der glatten Themse – das ist eine echte Leistung”, so Epskamp.

In neun verschiedenen Klassen – Rhein-bedingt nehmen ausschließlich gesteuerte Gig-Vierer und keine Rennboote teil – nahmen die jeweiligen Sieger-Mannschaften die begehrte, schwergewichtige Trophäe in Empfang: einen als Preis designten, echten Rhein-Basalt-Quader, wie sie gewöhnlich zur Befestigung der Ufer und Kribben genutzt werden. Prämiert wurde ebenfalls der Düsseldorfer Ruderverein als Verein mit den meisten Teilnehmern und die Oxforder als die zwei weitest angereisten Mannschaften.