Pressemitteilung vom 6.5.2007

Rhein-Ruder-Marathon 2007 – XVI. EUREGA

Unter dem Motto “RHEIN – alles andere ist nur Wasser” fand am Samstag der anspruchvollste und schönste Langstrecken-Rudermarathon Deutschlands, die Europäische Rheinregatta EUREGA, statt.

“Wir kommen wieder”, war die einhellige Meinung der beiden französischen Mannschaften der Aviron Union Nautique Lille nach ihrer Rheinpremiere, obwohl eines ihrer Boote nach über achteinhalb Stunden als vorletztes auf der 100-Kilometer-Distanz das Ziel beim Bonner Ruder-Verein 1882 e.V. (BRV) erreichte.

“Es hat Spaß gemacht – wie immer”, kommentierten Olaf Behrend und Matthias Auer von der Renngemeinschaft Karlsruher RV Wiking/Bonner Ruder-Gesellschaft, die als schnellstes Boot die Strecke Loreley – Bonn in fünf Stunden und 34 Minuten zurücklegten. “Allerdings war von Anfang an klar, dass das Rennen auch anstrengend würde aufgrund des heftigen
Gegenwindes, des niedrigen Wasserstandes und der dadurch geringen Strömung des Rheins.” Auer und Behrend fuhren mit wechselnden Mannschaften zum fünften Mal in Folge den Gesamtsieg ein, lagen in diesem Jahr jedoch wegen der schlechteren Wetterbedingungen fast 40 Minuten hinter ihrem im letzten Jahr aufgestellten Streckenrekord von unter fünf Stunden. Den 2004 anlässlich der Erweiterung der Europäischen Union von der Europaparlamentarierin Ruth Hieronymi gestifteten Wanderpokal für den Gesamtsieger konnten die Karlsruher also gleich wieder mit nach Hause nehmen.

315 Teilnehmerinnen und Teilnehmer aus Frankreich, Luxemburg, den Niederlanden und ganz Deutschland ruderten in 63 Booten am Samstag um den Sieg der 16. EUREGA des BRV. Zur Wahl standen die 100 Kilometer lange Strecke Loreley – Bonn oder die 45-Kilometer-Distanz Neuwied Bonn. Auch in der Mixed Klasse war der Karlsruher RV Wiking in einer Renngemeinschaft mit dem Mainzer RV auf der langen Strecke in einer Zeit von 5:41 Stunden siegreich, knapp gefolgt von der Mannschaft des BRV mit Jochen Domscheit, Jenny Effelsberg, Christian Klandt, Hervé Loridan und Karoline Winkler. In der langsameren Riemenklasse waren die niederländischen Gäste der Wageningse Studenten Roeivereniging Argo erfolgreich, die Bonner ATV Gothia Suevia erreichte Platz drei.

Auf der Kurzstrecke siegten der Kölner Club für Wassersport (KCfW) mit 2:35 Stunden in der Männerklasse, der Wassersportverein Godesberg mit 2:37 Stunden in der Mixed Klasse und in der Frauenklasse die Renngemeinschaft Bayer Leverkusen/KCfW in 2:42 Stunden. In den vier Juniorenklassen gewannen jeweils Bonner Schülerrudervereine: der Schüler-Ruder-Club am Friedrich-Ebert-Gymnasium, der Gymnasial-Ruderverein am Beethoven-Gymnasium und zweimal der Ruderverein Pädagogium Godesberg. Wie jedes Jahr traf die
EUREGA bei den Bonner Schülern auf rege Beteiligung, 60 Schüler aus Bonn waren am Start, am stärksten vertreten war das Ernst-Moritz-Arndt-Gymnasium, eine Mannschaft des Friedrich-Ebert-Gymnasiums wagte sich sogar auf die
lange Strecke.

Alle Sieger erhielten einen echten Rhein-Basalt mit Siegerplakette. “Fühlt sich gut an”, meinte Catherine Anis aus Lille, als sie die schwergewichtige Trophäe für die am weitesten angereiste Mannschaft im Arm hielt. Der Bonner Ruder-Verein wurde als Verein mit den meisten Teilnehmern ausgezeichnet. “Dass wir als Gastgeber erstmals in der Geschichte der EUREGA die meisten
Teilnehmer hatten, ist ein schönes Geschenk zu unserem diesjährigen 125. Vereinsjubiläum”, sagte BRV-Vorsitzender Stephan Pauly. “Zu seinem 110-jährigen Jubiläum hat der BRV die EUREGA ins Leben gerufen”, erklärt ihr “Erfinder” Stephan König. “Dass sie auch im Jahr des 125. Vereinsgeburtstages noch besteht, zeigt, dass die EUREGA sich als fester Bestandteil des europäischen Marathon-Ruderns etabliert hat. Sie ist eine
der längsten, vor allem aber die anspruchsvollste und schönste Ruderregatta in Deutschland, da sie mitten im wunderschönen UNESCO-Weltkurlturerbe Mittelrhein startet.” So lautete das diesjährige Motto auch “RHEIN – alles andere ist nur Wasser”.

Das landschaftlich beeindruckende Rheintal und der ruderisch anspruchsvolle Strom lockt neben ambitionierten Ruderern auch viele EUREGA-Teilnehmer an, die einfach nur dabei sein wollen, weil es Spaß macht. Die Mannschaften aus Lille waren begeistert von dem anstrengenden und unbekannten Rhein – und legten erschöpft auf dem Urmitzer Werth kurzerhand eine Picknick-Pause ein. “Drei von uns kannten bisher nur die Mosel”, berichtet Michael Mayer, Präsident des Luxembourg International Rowing Club. “So unruhiges Wasser sind wir nicht gewöhnt. Der Rhein hat uns eine spannende, ganz neue Rudererfahrung geboten. Wir kommen bestimmt wieder – und mit mehr Teilnehmern.”

“Die Stimmung war toll”, bilanziert Regattaleiter Harald Epskamp. Die Zusammenarbeit mit dem Technischen Hilfswerk und der Wasserschutzpolizei, die die Ruderboote zur Sicherheit auf dem Wasser begleiten, habe reibungslos funktioniert. “Besonders gefreut hat mich die besonnene Disziplin und die große Fairness der Teilnehmer, der Rhein ist schließlich eine stark befahrene Großschifffahrtsstraße.”