Rhein-Ruder-Marathon 2004 – XIII. EUREGA
Unter dem Motto “EUROPE gROWS!” fand am Samstag die diesjährige Europäische Rheinregatta EUREGA statt. Als schnellstes Boot über die 100-Kilometer-Distanz traf die Rudergemeinschaft Karlsruhe am Ziel in Bonn ein.
(Bonn, 07.05.04) 300 Ruderer in 60 Booten nahmen am Samstag die Herausforderung der Rhein-Regatta an – dem schon im 13. Jahr vom Bonner Ruder-Verein 1882 (BRV) veranstalteten Marathon. Als schnellstes von 20 Booten auf der 100-Kilometer-Strecke von der Loreley bis Bonn fuhr der Männer-Vierer der Rudergemeinschaft Karlsruhe nach 5:15 Stunden im Ziel ein. Damit konnten die EUREGA-Veteranen Mathias Auer, Olaf Behrend, Holger Depner, Christian Sauter und Karl Schneider ein beachtliches Ergebnis sieben Minuten über dem eigenen Rekord einfahren. “Mehr war nicht drin bei den heutigen Wind- und Wasserverhältnissen”, erklärte Behrend. “Allerdings war der Gegenwind nichts im Vergleich zum letzten Jahr.” Sein Team-Kollege Auer meinte: “Der Wasserstand ist für neue Rekorde zu niedrig, die Strömung ist zu gering.”
“Seit Bestehen der EUREGA liefern die Ruderer aus Karlsruhe den anderen Favoriten ein spannendes Rennen um die schnellste Zeit”, kommentierte Regattaleiter Harald Epskamp bei der Siegerehrung, “bereits zum vierten Mal als erfolgreichstes Boot.”
Zweiter im Kampf um den Sieg wurde in 5:30 Stunden die Schülermannschaft der Ruderriege am Max-Planck-Gymnasium Dortmund. Die schnellste Frauenmannschaft, eine Renngemeinschaft aus Karlsruhe und Bonner Rudergesellschaft mit Christina Ergang, Eva Hoffmann, Imke Sudwig, Sybille Roller und Karin Stanischewski, erreichte mit 5:35 Stunden das Ziel. “Damit hat die reine Frauenmannschaft immerhin das schnellste Mixed-Boot geschlagen”, betont Christian Klandt vom BRV, der in eben dieser Klasse in 5:38 Stunden mit seiner Renngemeinschaft Bonn/Koblenz (Andrea Martini, Jaro Pullmann, Gaby Alsbach und Ralf Schaefer) den Sieg erruderte.
Auf der kurzen 45-Kilometer-Strecke ab Neuwied fuhr als erste die Männermannschaft des Koblenzer Ruderclubs Rhenania nach beachtlichen 2:26 Stunden ins Ziel und lieferte sich ein spannendes Duell mit dem nur eine Minute langsameren Boot des Kölner Clubs für Wassersport. Der schnellste Frauenvierer kam von der Bonner Rudergesellschaft. Auch auf der Distanz Neuwied – Bonn konnte der Rekord von 2:17 Stunden in diesem Jahr nicht getoppt werden.
“Ich freue mich sehr, gerade heute, am historischen Tag der EU-Erweiterung, die Schirmherrschaft über die EUREGA übernehmen zu dürfen”, betonte Ruth Hieronymie, Europa-Abgeordnete und diesjährige Schirmherrrin, bei der Siegerehrung. “Heute feiern alle das neue Europa der 25. Dass diese Regatta aber schon zum dreizehnten Mal stattfindet, zeigt, dass der Bonner Ruderverein regelmäßig Ruderer aus Europa an diesem tollen Fluss zusammenbringt, um den europäischen Gedanken zu feiern.” Deswegen werde sie einen Wanderpokal stiften, kündigte Hieronymi an. “Dieser Pokal wird zukünftig bei jeder EUREGA an den denkwürdigen 1. Mai 2004 erinnern.”
In 14 verschiedenen Klassen nahmen die jeweiligen Sieger-Mannschaften die begehrte, schwergewichtige Trophäe in Empfang: einen als Preis designten, echten Siebengebirgs-Basaltquader, wie sie gewöhnlich zur Befestigung der Rheinufer und Kribben genutzt werden. Gleich zwei Ehrenpreise konnte der Gymnasiale Ruderclub (GRC) des Ernst-Moritz-Arndt-Gymnasiums mit nach Hause nehmen: als Verein mit den meisten Teilnehmern und als bester Schülerverein.
Neben zahlreichen ambitionierten Ruderern zählt für viele einfach das “dabei Sein”. “Das romantische Mittelrheintal mit dem Siebengebirge als Schlussstein ist auch für weniger Ehrgeizige einfach ein äußerst reizvolles Ruderrevier”, erklärte BRV-Vorsitzender Stephan Pauly. “Dabei sein” zählt auch für die tapferen Riemenmannschaften wie die aus Bad Kreuznach, die jedes Jahr mit ihrem hoffnungslos schweren, breiten Boot die 100-Kilometer-Etappe in rund sechs Stunden absolviert. “Die traditionellen Riemen-Boote sind immer wieder ein besonderes Highlight der EUREGA”, meint Epskamp. “Riemen auf 100 sehr bewegten Rhein-Kilometern – das ist eine echte Leistung.”