Rhein-Ruder-Marathon 2006 – XV. EUREGA
Mit einem neuen Streckenrekord endete am Samstag die 15. EuropäischeRheinRegatta EUREGA des Bonner Ruder-Verein 1882 (BRV) e.V. Die Siegermannschaft vom Karlsruher Ruderverein Wiking erreichte in vier Stunden und 57 Minuten auf der 100-Kilometer-Strecke ab der Loreley das Ziel am Bonner Rheinufer.
“Die Bedingungen waren mit Schiebewind und guter Strömung bei relativ hohem Wasserstand optimal”, kommentierte Matthias Auer. Auch die übrigen Mannschaftsmitglieder, Olaf Behrend, Imke Ludwig, Sybille Roller und Karl Schneider, waren sehr zufrieden mit ihrer Leistung. “Das Rudern hat sich hervorragend angefühlt heute, jeder Kilometer war schön”, sagte Behrend nach den 100 Ruderkilometern.
Auch die Sieger in der Männer-Klasse auf dieser Strecke, die Rudergemeinschaft Bonner Ruderverein 1882 und Mainzer Ruderverein, waren sehr zufrieden mit ihrer Leistung. Christian Klandt, Hervé Loridan, Jochen Domscheidt vom BRV und Sebastian Frohn und Markus Neumann vom MRV erreichten die magische fünf Stunden Marke und verfehlten nur knapp den heute eingestellten Rekord aus dem Jahr 2000 von vier Stunden und 58 Minuten. Damit lagen sie auf Platz zwei der Gesamtwertung. Mit fünfeinhalb Stunden erruderte das reine Frauenboot der Bonner Rudergesellschaft ebenfalls eine beachtliche Zeit auf der langen Strecke.
Als schnellstes Boot auf der Kurz-Variante Neuwied-Bonn erreichte die Männer-Mannschaft des Kölner Ruderclub Köln 71 nach zwei Stunden und 17 Minuten das Ziel und lag nur acht Sekunden hinter dem derzeitigen Rekord auf der 45-Kilometer-Distanz aus dem Jahr 1999. Rund zehn Boote lagen auf dieser Strecke nur wenige Minuten hinter diesem Rekord, was ebenfalls für die diesjährigen guten Bedingungen von Wetter und Strom spricht.
Schon zum 15. Mal zieht der BRV mit der EUREGA pro Jahr rund 300 Ruderer aus ganz Deutschland und diversen Ländern Europas auf die anspruchsvolle Wasserstraße Rhein. “Dieser neue Rekord auf der Loreley-Bonn-Strecke ist ein sehr schönes Geburtstagsgeschenk für unser Jubiläum und eine große Herausforderung für die Ruderer in den Folgejahren”, freute sich Regattaleiter Harald Epskamp. Für die sehr gute Zusammenarbeit und Unterstützung dankte er besonders den Wasserschutzpolizei-Stationen St. Goar, Koblenz, Neuwied und Bonn und den Ortsverbänden des Technischen Hilfswerks Bendorf, Sinzig, Andernach und Bonn.
“Ich bin immer wieder begeistert, wenn unsere Regatta 300 Ruderer aus fast 40 Vereinen auf den romantischen Mittelrhein lockt”, betonte BRV-Präsident Stephan Pauly. “Besonders herzlich begrüßen möchte ich aus Frankreich den Club Sportif IBM France aus Montceaux. Wir haben Euch ein paar Jahre vermisst, nicht zuletzt, weil bei Eurer Teilnahme immer schönes Wetter herrscht.” Der Neuwieder Rudergesellschaft dankte er sehr herzlich nicht nur für deren große Hilfe beim dortigen Start, sondern auch für die rasche und faire Hilfe für ein beschädigtes Boot von der Langstrecke: Kurzerhand liehen sie Ersatzmaterial aus, und machten so der Renngemeinschaft aus BRV und KRV Wiking, das in direkter Konkurrenz zu einem Neuwieder Boot fuhr, die Weiterfahrt erst möglich. “Wir hatten schon aufgegeben”, erklärte Karoline Winkler vom BRV.
Die Preise für den Verein mit den meisten Teilnehmern (30) und für den besten Schülerruderverein erhielt zum fünften Mal hintereinander der Gymnasiale Ruderclub am Bonner Ernst-Moritz-Arndt-Gymnasium, der fast geschlossen an der Regatta teilnahm. “Die insgesamt rege Beteiligung von Bonner Schülern mit 75 Teilnehmern war sehr erfreulich”, bilanzierte Epskamp.
Die Karlsruher Siegermannschaft wurde nicht nur mit dem Siegerpreis ihrer Klasse ausgezeichnet, sondern konnte auch zum zweiten Mal den von der Bonner Europaabgeordneten Ruth Hieronymi gestifteten Wanderpokal für den Gesamtsieg mit nach Hause nehmen. Für Olaf Behrend war dies die 15. und für Matthias Auer die 9. EUREGA-Teilnahme.
“Kompliment!” schreibt ein Teilnehmer auf der EUREGA-Homepage. “Tolle Orga, super Wetter, leckeres Essen und wirklich nettes EUREGA-Team! Hat viel Spaß gemacht.”